(aus einem Bericht der Kirchenzeitung von Klaus Schlupp)
Entstanden ist das Projekt aus der Beratung von arbeitslosen Jugendlichen. Der damalige Pfarrer Herbert Kaefer hatte in den 90ern die Idee, sich um diese Klientel zu kümmern. Und daraus ist 1994 ein Möbellager erwachsen, das sich im Laufe der Zeit um den Kleider- und Hausratsverkauf erweitert hat. Für kleines Geld kann jedermann im AHA 100 gute Ware kaufen und so sich selbst und allen Beteiligten Gutes tun.
Die Arbeitslosen finden hier einen geregelten Tagesablauf und feste Strukturen. Und vor allem: Sie werden als Person wertgeschätzt. Und das mit Recht, denn manch einer zeigt Talente, die so nicht zu erwarten waren. Die können im Handwerklichen liegen, aber auch im Sozialen. So erweist sich manch ein Mitarbeiter als Sozialarbeiter, der seinen Kollegen gut zuhören und wichtige Hinweise geben kann.
17 Menschen stehen bei AHA 100 in Lohn und Brot. Davon ist einer fest angestellt, drei haben einen Minijob, zwei sind in Bürgerarbeit und fünf haben eine Arbeitsgelegenheit (Ein-Euro-Job). Außerdem sind auch Ehrenamtler tätig, die oft über eine Maßnahme gekommen sind und später einfach bleiben, weil es eben Spaß macht und menschlichen Kontakt schafft. Außerdem: Niemand hat Lust, wieder in ein Loch zu fallen. Denn bei AHA 100 geht es nicht nur um Möbel und Kleider, es geht auch um Begegnung. So frühstücken die Mitarbeiter zweimal in der Woche zusammen, und am Donnerstag gibt es ein gemeinsames Mittagessen. So mögen auch Besucher den freundlichen und lockeren Umgang und bleiben gerne einmal zu einer Tasse Kaffee da.
AHA 100 ist auch in die entsprechenden pfarrlichen und regionalen Netzwerke eingebunden. Dankbar ist Karin Linzenich, ehrenamtliche Geschäftsführerin und gute Seele des Projekts, auch, dass der Initiative im Solidaritätsfonds des Bistums ein verlässlicher Partner zur Seite steht. Natürlich sind die AHA 100er auch gut vernetzt und vermitteln Kontakte zu den entsprechenden Beratungsstellen, wenn es einmal wieder im Umgang mit dem Amt irgendwo klemmt.